waren Franz Schacherl und Franz Schuster. Anbei zwei Auszüge der Seite http://www.dasrotewien.at
Zwei leider typische österreichische Karrieren. Der eine (Schuster) erfolgreich im Nationalsozialismus und auch danach. Der andere Schacherl, muss als Jude fliehen und stirbt in Angola.
Ob Schuster nach 38 wohl noch in Kontakt war mit Schacherl? Die zwei sollten sich ja gut verstanden haben, wenn sie doch gemeinsam so ein Projekt planen.
Die problematischeste Phase Österreichs spiegelt sich im Mikrokosmos der Siedlung wieder. Wohl auch mit allem Unterdrückten und Verschwiegenen.
So könnten wir uns zum Beispiel eine einfache Frage stellen: Wieviele Häuser der Siedlung wurden wohl arisiert?
Schuster, Franz
26.12.1892, Wien – 24.7.1972, Wien
Schuster studierte bei Oskar Strnad an der Kunstgewerbeschule, war anschließend Schüler und Assistent von Heinrich Tessenow und ging mit diesem nach Dresden, wo er an der Errichtung einer Gartenstadt mitwirkte. Nach seiner Rückkehr nach Wien war Schuster von 1923 bis 1925 Chefarchitekt des Österreichischen Verbandes für Siedlungs- und Kleingartenwesen und Partner von Franz Schacherl.
Mit Adolf Loos, George Karau und Franz Schacherl arbeitete Schuster an der Kriegerheimstätte Hirschstetten, mit Franz Schacherl entstanden dieSiedlungen Am Wasserturm,Süd-Ostund Neustraßäcker.Ebenfalls mit Franz Schacherl entwarf Schuster für das kommunale Wohnbauprojekt des „Roten Wien“ den Karl-Volkert-Hof und war – gemeinsam mit anderen namhaften Kollegen – an der Errichtung des Otto-Haas-Hofes und des benachbarten Winarskyhofes mitbeteiligt. 1927 wurde Schuster an das Hochbau-
amt Frankfurt am Main berufen, wo er bis 1933 in leitender Funktion tätig war. |
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Daneben machte Schuster sich in Deutschland auch als selbständiger Architekt, Lehrer und Architektur-
theoretiker einen Namen. Schon damals hatte Schuster, der 1938 der NSDAP beitrat, gute Kontakte zu deutschnationalen Kreisen. 1937 wurde Schuster Nachfolger von Josef Hoffmann als Leiter der Meisterklasse
für Architektur an der Wiener Kunstgewerbeschule. Während der NS-Zeit trat Schuster mit bombastischen Umgestaltungsplänen (etwa der „entjudeten“ Leopoldstadt), aber auch als Entwerfer erschwinglicher Innen-
einrichtungen, billiger Sozialwohnungen und als Theoretiker der „völkischen“ Siedlungsfrage hervor. Nach kurzer „Entnazifizierung“ gehörte Schuster in der Zweiten Republik zu den maßgeblichsten Architekten des Wieder-
aufbaus (Neugestaltung des „Stock-im-Eisen-Platzes“, „Am Schöpfwerk I“, Kindergärten, Schulen und Alten-
heime, Kirchen und Verwaltungsbauten) und wurde mit zahlreichen in- und ausländischen Auszeichnungen geehrt.
Schacherl, Franz
28.11.1895, Wien – 1943, Luanda (Angola)
Der Sohn eines jüdischen Arztes studierte an der TH Wien, schloss sein Studium kurz nach Kriegsende ab, engagierte sich in der bayerischen „Räterepublik“ und begann nach seiner Rückkehr nach Wien als Lehrer und Journalist zu arbeiten. Nach seiner Anstellung im neu gegründeten Siedlungsamt kam er mit Adolf Loos, Margarete Lihotzky und seinem späteren langjährigen Partner Franz Schuster in Kontakt. Mit Adolf Loos, George Karau und Franz Schuster arbeitete Schacherl an der Kriegerheimstätte Hirschstetten, mit Franz Schuster entstanden die Siedlungen Am Wasserturm,Süd-OstundNeustrassäcker.
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In Erweiterung der Siedlung Süd-Ost entwarf Schacherl auch die Siedlung Laaerberg-Straße und die Gemeindebauten Laaer-Berg-Straße 166-168, 172 und 202. Für das kommunale Wohnbauprogramm des „Roten Wien“ entwarf Schacherl, der auch Redakteur des soziali-
stischen Baujournals „Der Aufbau“ war, den Karl-Volkert-Hof (ebenfalls mit Franz Schuster) sowie den Franz-Mair-Hof und den Gemeindebau 2., Wehlistraße 305. Nach dem „Anschluss“ floh Schacherl nach Paris, von wo er schließlich nach Angola gelangte. Hier starb Franz Schacherl an den Folgen einer missglückten Operation. |